




Krankenhausinfektionen - Bedeutung und Auswirkungen in der Öffentlichkeit
Zu den Talkgästen bei Frank Plasberg gehörte diesmal die OP-Krankenschwester Jana Langer, die deutliche Worte für den Zustand in deutschen Krankenhäusern fand.
Durch Sparmaßnahmen müsse man dort "arbeiten wie in der Fabrik", wobei der Patient "zur Ware werde, die Geld bringen muss".
Langer berichtete weiter, dass Pflegekräfte für immer mehr Patienten auf einmal zuständig seien - und der nötigen Sorgfalt bei der Hygiene so nicht mehr gerecht werden könnten.
Die Gefahr für eine Ansteckung mit Krankenhauskeimen sei dadurch erhöht. Auch in einem Brief an die Bundesregierung hatte Langer diese Risiken benannt:
Jeder Klinikaufenthalt könnte "im Moment zur tödlichen Falle
werden", heißt
es darin.
"Die Aufnahme jedes neuen Patienten veränderte zudem die
Zusammensetzung der Bakterien in seinem Zimmer, schreiben
die Forscher im Fachblatt "Science Translational Medicine". Am
Tag der Aufnahme des Patienten gingen die Mikroben zunächst von den Oberflächen
des Zimmers auf den Menschen über. Aber am nächsten und allen folgenden Tagen
bewegte sich der überwiegende Teil der Mikroben in die andere Richtung, und
ging vom Patienten auf den Raum über.
"Innerhalb von 24 Stunden übernahm das Mikrobiom des
Patienten den Krankenhausraum", sagte Gilbert. Als Mikrobiom wird die
Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die den Menschen oder andere
Lebewesen besiedeln. Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass das Personal
in den wärmeren Monaten verstärkt Bakterien austauschte."
Je mehr Patienten - desto mehr Bakterien und Verbreitung von Bakterien - das ist die Botschaft dieses Berichtes.
Heißt das, es gibt keine Alternativen?
Rein ambulante Operationszentren - die nicht im Kontakt mit dem Krankenhaus sind - haben wohl dieses Risiko nicht.
Hygiene und Vermeidung von Infektionen sollten auch dort im Vordergrund stehen.

Schema eines Bakteriums

Staphylokokken zählen zu den häufigsten Erregern in Krankenhäusern und werden zunehmend resistent gegen die Antibiotika.