Wesentliche Leistenbruch Operationstechniken
- Shouldice
- Lichtenstein
- Meshplug
- TEP
- TAPP
- Spezielles Naht-Netz-Verfahren zur Sicherung des Operationserfolges und Vermeidung eines erneuten Leistenbruches
Shouldice
- Das Shouldice-Verfahren war über Jahre der Goldstandard der Leistenbruch Operation (Herniotomie genannt).
- Über einen Schnitt in der Leiste, der bei schlanken Menschen auch mal nur 3 oder 4 cm lang sein kann, eröffnet der Operateur den Leistenkanal, präpariert den Bruchsack bis zur Basis an der Hinterwand oder dem inneren Leistenring frei, bringt den Bruchsack zurück (reponieren genannt) und verschließt die Bruchlücke in mehreren Schichten mit einer fortlaufenden Naht unter Einbeziehung der Muskeln und Faszien (Transversusfaszie, Leistenband, Musculus obliquus internus, Musculus obliquus externus) möglichst spannungsfrei mit einem atraumatischen und nicht auflösbaren Faden.
- Danach erfolgt der schichtweise Wundverschluss.
Bei jüngeren Patienten mit kleinem Leistenbruch kann bei guten Gewebeeigenschaften dieses Verfahren erfolgreich sein.
- Die Rezidivquote (Wiederauftreten eines Leistenbruches) ist höher als bei den offenen Netzverfahren.
- Das Shouldiceverfahren kann durch Spannung im Nahtlager zu größeren postoperativen Beschwerden führen.
Lichtenstein
- Lichtenstein-Verfahren – Bei dem Original Lichtensteinverfahren wird die Bruchlücke mit einem Netz verschlossen, das plan auf der Hinterwand des Leistenkanals aufgebracht wird und mit atramautischer nicht resorbierbarer Naht befestigt wird.
- Rezidive (indirekte Hernie im inneren Leistenring) sind möglich, vor allem wenn keine ausreichende Überlappung mit Netz gewährleistet ist.
- Eine Rekonstruktion des Leistenkanals findet nicht in jedem Fall statt.
- Reaktionen auf das Netz sind beschrieben, aber selten.
Perfix Plug – MeshPlug
Perfix Plug – hier wird statt eines planen und flachen Netzes eine Netz-Plombe in die Bruchlücke eingebracht und mit atraumatischem nichtresorbierbarem Faden in der Bauchwand befestigt.
Schnelles Verfahren, aber immer wieder wird berichtet, dass es Probleme gibt (Wanderung des Meshplugs, Reaktion mit dem umgebenden Weichteilgewebe, keine Rekonstruktion des Leistenkanals, Verletzung von Darm mit Ausbildung von Darmfistel, viel Kunststoff).
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TAPP
TAPP Verfahren (transabdominelle präperitoneale Präparation und Netzimplantation) -Bei dem TAPP-Verfahren, das nur im Krankenhaus und unter Vollnarkose durchgeführt werden kann, werden über mehrere mit dem Skalpel zugefügte Öffnungen röhrenförmige Arbeitsinstrumente (Trokar) in den Bauchraum gebracht.
Über eine in den Bauchraum über einen Trokar eingeführte Kamera operiert der Chirurg den Leistenbruch und verschließt prinzipiell die Bruchlücke mit einem Netz.
Meta-Analysen von Studien ergaben ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen (Verletzung von Gefässen und Darm) und Rezidivrisiko.
Jeder Eingriff im Bauchraum ist mit Verwachsungen von Darmschlingen verbunden und einem höheren Risiko für Darmverschluss nach weiteren Jahren.
Keine Rekonstruktion des Leistenkanals und keine Beseitigung der Schmerzursache bei Nerveneinklemmung. Risiko von Trokarhernien.
Bei allen Verfahren können Komplikationen auftreten, auch beim TAPP Verfahren.
Problematisch ist es, wenn die Komplikationen sehr zeitverzögert zur Operation auftreten, da der Zusammenhang möglicherweise nicht erkannt wird.
TEP
- TEP-Verfahren (Total extraperitoneale Präparation und Netzimplantantation)
- Bei diesem Verfahren wird über Inzisionen in der Bauchwand von der Flanke ausgehend knapp über dem Bauchfell die Bruchlücke aufgesucht und die Bruchlücke mit einem Netz verschlossen.
Auch dieses Verfahren wird in der Regel im Krankenhaus und unter Vollnarkose durchgeführt.
- Im Prinzip gelten die für das TAPP-Verfahren genannten Nachteile – auch Verletzung des Bauchfells (Peritoneum) mit der Gefahr von Einklemmung von Darm.
Auch bei diesem Verfahren gibt es wie jedem anderen Verfahren Komplikationen. So können z.B. Spiraltacker, die zur Befestigung des Netzes verwendet wurden, Ursache für chronischen Leistenschmerz sein.
Spezielles Naht – Netz – Verfahren
Spezielle Naht-Netz-Technik
Hier werden unter Verbindung eines modifizierten Shouldice-Verfahrens und eines modifizierten Lichtenstein-Verfahrens die Vorteile beider Verfahren genutzt, zur Vermeidung von Komplikationen und Wiederauftreten von einem Leistenbruch.
Vorteile:
- Weniger Fremdmaterial
- weniger Rezidive als beim Shouldice-Verfahren
- Rekonstruktion des Leistenkanals
- Beseitigung der Schmerzursache bei Nerveneinklemmung
- komplikationsarm
- Rezidivquote < 1%
- schnelle Stabilität in der Leiste
- schnelle Mobilisierung
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